„Was willst du hier?“, murmel ich müde.
„Kuscheln!“
„Aber nicht um drei Uhr nachts“, versuche ich meinem Sohn
weiszumachen.
Als ich aufstehe, um ihn in sein Bett zurückzutragen, hüpft und
schreit er, dass es Rumpelstilzchen alle Ehre machen würde. Doch ich bleibe
hart, nehme ihn auf den Arm, versichere ihm, wie lieb ich ihn habe und decke
ihn mit einem Gute-Nacht-Kuss wieder zu. Im eigenen Bett. Müde schlurfe ich in
mein Bett zurück, drehe mich um und schlafe wieder ein.
Zehn Minuten später geht die Tür wieder auf. Ich schäle
mich seufzend aus dem Bett, um meinen protestierenden Sohn wieder
zurückzutragen.
Auch wenn ich mich mit meinem Mann abwechsle: Das
nächtliche Aufstehen macht einen mürbe. Und dauermüde. Nacht für Nacht wiederholt
sich dasselbe Szenario. Auch nachdem er (gefühlt) zum fünften Mal ins eigene
Bett zurückgebracht wurde, macht Johann sich wieder auf Wanderschaft. Und steht
zehn Minuten später vor unserem Bett, um Einlass zu begehren.
Vielleicht würde ich der ganzen Sache entspannter
gegenüberstehen, wenn unser Bett zwei Meter breit wäre. Aber auf 1,60 m schläft
es sich zu dritt nicht wirklich bequem. Außerdem mag ich es nicht, wenn man mir
mein Kissen streitig macht. Also bringe ich meinen Jüngsten immer wieder
zurück. Mit zugegebenermaßen mäßigem Erfolg
.
Habe ich nicht vor ein paar Monaten erst einen Artikel
veröffentlicht, in dem ich schlaue Tipps gab, wie man kleine Nachtwanderer dazu
bringt, in ihrem eigenen Bett zu bleiben? Zum Beispiel durch konsequentes
Zurückbringen? Hat bei den großen Kids auch geholfen. Nur Johann scheint
resistent zu sein.
Um 5 Uhr kapituliere ich. Johann darf bei uns bleiben.
Und ich hege die Hoffnung, dass mir in dieser Nacht wenigstens noch anderthalb
Stunden Schlaf vergönnt sind ...
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